Corren Cavini – A Place to Call Home – Brilliant Album – 2025

Review zu Corren Cavini – A Place to Call Home – Album – Purified Records – Okt. 2025
Facts
Corren Cavini - A Place to Call Home

Artist: Corren Cavini
Country of Origin: Netherlands, Utrecht
Title: A Place to Call Home
Format: Album, Stream, Download, Vinyl
Genre: Melodic House, Progressive House
Label: Purified Records
Release Date: 10. Oktober 2025
11 Tracks – 41 m 25 s (Radio Edits)

Hi-res 42

At qobuz available in Hi-res (Radio Edits only)
24 Bits / 44.1 kHz – Stereo

UK-Flag 42

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Review

Am Freitag, 10. Oktober 2025 ist „A Place To Call Home“, das Debütalbum des Utrechter Produzenten Corren Cavini bei Nora En Pure’s Label Purified Records erschienen. Uns liegt hier ein Album vor, das Correns Ruf als eine der einzigartigsten neuen Stimmen der elektronischen Musik bestätigt. Das Album erscheint sowohl digital als auch als streng limitierte Vinyl-Edition mit nur 100 Exemplaren bei Purified Records und unterstreicht Cavinis Überzeugung, dass das Album ein ganzheitliches künstlerisches Statement ist – etwas, das man nicht in Fragmenten, sondern als Reise erleben sollte.

Mehr als eine Sammlung von Tracks ist es ein Statement von Identität, Verletzlichkeit und Handwerk: das Werk eines Produzenten, der in den letzten Jahren still und leise einen unverwechselbaren Sound entwickelt hat und nun sein bisher ehrgeizigstes und emotionalstes Projekt abliefert.

Die Geschichte des Albums beginnt an einem sehr persönlichen Ort. Das Eröffnungsstück „Home (ouverture)“ fungiert als meditativer Auftakt, der durch filigrane Klavierakkorde und subtile Texturen sofort eine introspektive Stimmung erzeugt. Ohne dabei in Kitsch abzurutschen, lädt der Track den Hörer ein, innezuhalten und sich auf die eigene Vorstellung von „Heimat“ zu besinnen. Dieses atmosphärische Fundament zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album und verankert es zugleich in einer emotionalen Tiefe, die weit über die üblichen Club-Konventionen hinausreicht.

Im vergangenen Jahr bot Cavini bereits mit den Singles „Tell Me“ feat. Chris Howard, „Listen To The Silence“, „Agoraphobia“ und „Heart Of Gold“ (erneut mit Howard) erste Einblicke in diese Klangwelt. Die Offenheit von „Tell Me“ beeindruckt durch schwebende Melodien und eine weitläufige Produktion, die dennoch nie ihre Intimität verliert. In „Free Falling“ mit MYRN zeigt sich Cavinis Talent, Stimmen und Klangflächen zu einem sphärischen Ganzen zu verschmelzen, das gleichermaßen Herz und Tanzfläche erobert. „Valinhos“ wiederum interpretiert seine Erfahrungen aus Brasilien in warmen, organisch-fließenden Harmonien, die ein Gefühl von Kolorit und Fernweh wecken.

Die Zusammenarbeit mit Dan Soleil auf „Never The Same“ und „Now Or Never“ setzt einen weiteren dramaturgischen Höhepunkt. Hier gelingt es Cavini, Spannung aufzubauen und in ausdrucksstarken Breakdowns den Moment zwischen Abschied und Neuanfang zu verhandeln. Die beiden Tracks vermitteln eine bittersüße Dringlichkeit, die zwischen fragilen Piano-Passagen und aufbrandenden Synth-Flushes pendelt.

Im Zentrum von „A Place To Call Home“ steht jedoch „Agoraphobia“, eine bewegende Hommage an die legendäre niederländische Festivalreihe Pleinvrees, die 2024 ihr Ende fand. Cavini deutet Agoraphobie nicht als Angst vor der Masse, sondern als Sehnsucht nach Verbundenheit in ihr; die Tanzfläche wird so zum symbolischen Zufluchtsort, an dem Verletzlichkeit und kollektive Euphorie aufeinandertreffen. Diese Idee setzt sich in „Your Rights“ fort, das als leidenschaftliches Plädoyer für die Bewahrung lebendiger Nachtkultur fungiert. Mit treibendem Beat und eindringlichen Vocals mahnt der Track die Bedeutung von Clubs als sichere Räume für Selbstentfaltung und Gemeinschaft an.

Was „A Place To Call Home“ so beeindruckend macht, ist das harmonische Zusammenspiel aus emotionaler Erzählung und makelloser Produktion. Cavini, klassisch ausgebildet und ausgestattet mit einem feinen Gespür für Dramatik, formt Klang und Struktur in jedem Song mit großer Geduld. Zwischen Momenten zarter Fragilität und kraftvollen Crescendi, zwischen Stille und pulsierendem Vortrieb, entsteht ein Album, das sich gleichermaßen als Soundtrack für stille Nächte mit Kopfhörern und euphorische Sonnenaufgänge auf der Tanzfläche eignet.

In seiner Karriere hat sich Corren Cavini bereits bei DAYS like NIGHTS, This Never Happened, Armada Electronic Elements und auf Purified Records als Storyteller der elektronischen Musik einen Namen gemacht. Sein jüngster Livestream aus Johannesburg demonstrierte seine Fähigkeit, emotionale Intensität im Live-Kontext zu erzeugen und Underground-Credibility mit filmischer Wucht zu kombinieren. „A Place To Call Home“ jedoch fühlt sich an wie der Höhepunkt dieser Entwicklung und als Meilenstein, der Corren Cavini endgültig als eine der prägenden Stimmen seiner Generation etabliert.

Corren Cavini
Corren Cavini
  1. Corren Cavini – Home (Ouverture) – 01:56
  2. Corren Cavini – Tell Me (ft. Chris Howard) – 04:28
  3. Corren Cavini – Free Falling (ft. MYRN) – 04:37
  4. Corren Cavini – Valinhos – 04:15
  5. Corren Cavini – Never The Same (ft. Dan Soleil) – 04:17
  6. Corren Cavini – Heart Of Gold (ft. Chris Howard) – 04:02
  7. Corren Cavini – Autumn Sun – 03:05
  8. Corren Cavini – Agoraphobia – 03:35
  9. Corren Cavini – Your Rights – 03:37
  10. Corren Cavini – Listen To The Silence – 03:48
  11. Corren Cavini – Now or Never (ft. Dan Soleil) – 03:45
The Bottom Line

Corren Cavini liefert hier einen emotional dichten und meisterhaft ausbalancierten Longplayer ab, der als Landmark im Purified-Kosmos Bestand haben wird. Musikalisch auf höchstem Niveau, bewegt sich „A Place to Call Home“ souverän zwischen introspektiven Momenten und clubtauglichem Drive – ein Muss für alle Fans feinfühliger, dennoch energiegeladener Housemusik.

Die Radio Edits sind separat als eigenes Album in Hi-Res-Qualität (24 Bit/44,1 kHz) bei Tidal, Qobuz, Apple Music und Amazon Music Unlimited verfügbar. Das „Extended Mixes Album“ liegt exklusiv bei Beatport in Lossless-CD-Qualität (16 Bit/44,1 kHz) vor – insbesondere das Extended-Mixes-Album sei wärmstens empfohlen. Die Vinyl-Edition gibt es exklusiv direkt im Purified Records Store.

Die Klangqualität überzeugt in weiten Teilen, offenbart jedoch in höheren Frequenzen gelegentlich Unsauberkeiten. Diese können auf kreative Klangverfremdungen, Kompressionsartefakte, überbetonte Frequenzbänder oder Intersample-Peaks zurückzuführen sein. Möglicherweise variiert die Mischung und das Mastering je nach Track, denn genaue Angaben zu Equipment und Studio liegen nicht vor.

Interessanterweise wirken die Extended Mixes insgesamt etwas ausgeglichener, wenn auch nicht völlig frei von Fehlern. Dies legt nahe, dass die Radio Edits für Streaming-Standards um –14 LUFS optimiert und daher stärker komprimiert wurden. Der Zielkonflikt zwischen clubtauglichem Druck und audiophiler Transparenz ist allgegenwärtig. Ein strukturierter Workflow – etwa Mixing in Subgruppen statt reiner Summenkompression, gezielte Multiband-Kompression, frühzeitiges LUFS-Monitoring und regelmäßige Referenzvergleiche – kann helfen, kreative Freiheiten und saubere, transparente Ergebnisse in Einklang zu bringen.

Insgesamt ist Corren Cavini mit „A Place to Call Home“ ein faszinierendes und exzellentes Album gelungen, das emotionale Tiefe und Lebensfreude vereint und in diesen weitgehend trüben Zeiten wohltuendes Licht spendet.

Rating
  • Bit-Depth: 24 Bit (Hi-res)
  • Sampling-Rate: 44.1 kHz
  • Sound-Quality
  • Music
  • Quality of Press-Services (The Echo Agency)
4.6

Total (max, 5 Stars)

800 2

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