Review zu WhoMadeWho – Kiss & Forget Remixes – Album – The Moment – 2024
Facts
Artist: WhoMadeWho
Herkunftsland: Dänemark, Kopenhagen
Titel: Kiss & Forget Remixes
Format: Album
Genre: Minimal/TechHouse, Deep House
Label: The Moment
Veröffentlichungsdatum: 13. Dezember 2024
12 Tracks • 1h 17m

Bei Qobuz verfügbar in Hi-res
24 Bit / 44,1 kHz – Stereo

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Review
Das dänische Trio WhoMadeWho präsentiert mit „Kiss & Forget Remixes“ eine beeindruckende Fortsetzung ihres im September 2024 erschienenen achten Studioalbums „Kiss & Forget“. Die 12-Track-Remix Collection, die am 13. Dezember 2024 auf ihrem eigenen Label The Moment/Orchard erschienen ist, vereint etablierte Veteranen mit aufstrebenden Talenten der elektronischen Musik. Mit einer Gesamtlaufzeit von 77 Minuten geben die Remixe den verschiedenen Interpretationen genügend Raum, sich zu entfalten.
Von Belgien über London bis Berlin – die Remix-Kollektion vereint eine beeindruckende Bandbreite internationaler Künstler. Das Package wird von MAXI MERAKI’s Interpretation von „Saturday“ angeführt. Der aufstrebende belgische Künstler, bekannt durch seine Auftritte beim Tomorrowland, transformiert die ursprünglichen Ambient-Klanglandschaften in ein melodisches Meisterwerk. Seine persönliche Note spiegelt sich in jedem Detail wider: „Es ist nicht nur ein Remix – es bin ich, geteilt durch WhoMadeWho’s Beat.“
Die Sammlung besticht durch ihre stilistische Bandbreite: Die außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Selim Sivade, BARON, Meloko und Konvex verwandelt „Sweet Cuddles“ in eine tiefgründige House-Odyssee. Rockin Moroccin aus London bereichert „A3LA“ mit nahöstlichen Einflüssen, während Kopenhagens Tripolism eine fesselnde Version von „You Belong To No-One“ liefert. Der spanische House-Veteran Dennis Cruz steuert seine rhythmische Interpretation von „Sweet Cuddles“ bei, und Xinobi erschafft gemeinsam mit AWEN eine kulturübergreifende Version von „Bedside“, die Indie-Elektronik mit Afro-House verbindet.
Die neuen Interpretationen ergänzen eine bereits beeindruckende Sammlung: RÜFÜS DU SOLs Remix von „Miracle“ mit Adriatique, Mind Against & Dyzens Version von „Children“ und CamelPhats Take auf „Love Will Save Me“ mit RY X haben sich als Clubhits etabliert. Besonders Adam Tens Remix von „Kiss Me Hard“ wurde durch WhoMadeWhos Hybrid-DJ-Sets bei Festivals wie Tomorrowland und Burning Man bekannt.
Die aus Tomas Bartford, Jeppe Kjellberg und Tomas Høffding bestehende Formation setzt mit ihrer cleveren Veröffentlichungsstrategie einen starken Akzent: Neben dem kompletten Album werden sieben exklusive Remixe auf zwei separate EPs aufgeteilt, speziell für elektronische Musikshops konzipiert. Während EP I bereits erschienen ist, folgt EP II am 20. Dezember.
About WhoMadeWho
WhoMadeWho haben sich seit ihrer Gründung als eine der prägendsten Underground-Bands ihrer Generation etabliert. Das dänische Trio besticht durch ihre außergewöhnliche Fähigkeit, emotionale Tiefe mit mitreißenden Melodien und inspiriertem Songwriting zu verbinden. Die musikalische Bandbreite von WhoMadeWho spiegelt sich in der Verschmelzung ihrer unterschiedlichen Hintergründe wider: Die Affinität zur elektronischen Musik trifft auf Wurzeln in Rock und Jazz – eine Kombination, die ihren einzigartigen Sound prägt.
Die Band hat sieben Alben sowie zahlreiche EPs, Singles und Remixe auf renommierten Labels wie Kompakt, Innervisions und Life & Death veröffentlicht. Ihr Erfolgsrezept liegt in der ständigen Weiterentwicklung und dem Mut zur Veränderung. Dies zeigte sich besonders eindrucksvoll bei ihrem legendären Cercle-Auftritt am Abu Simbel Tempel in Ägypten, der über 8 Millionen Aufrufe verzeichnete.
2024 wurden WhoMadeWho bei den Beatport Awards als „Best Live Performer“ ausgezeichnet – eine Anerkennung ihrer innovativen Bühnenpräsenz. Ihre Shows, entwickelt in Zusammenarbeit mit der Architekturgruppe BIG und visualisiert von flora&faunavisions, verwandeln Veranstaltungsorte in immersive Erlebniswelten. Als unbestrittene Meister des Hybrid DJ Sets zeigt sich ihre Vielseitigkeit besonders eindrucksvoll: Während Barfod am DJ-Pult steht, ergänzen seine Bandkollegen die Musik mit improvisierten Vocals, Keys und Effekten – eine Performance-Art, die weltweit ihresgleichen sucht.
Die künstlerische Entwicklung der Band zeigt sich auch in ihren Kollaborationen. Ihr Album „Synchronicity“ auf Kompakt vereinte sie mit Größen der elektronischen Musik wie Michael Mayer, Mano Le Tough und Frank Wiedemann. Ihre Fähigkeit, verschiedene musikalische Stile mit einer erfrischenden Mischung aus Verletzlichkeit und Selbstvertrauen zu produzieren, macht sie zu einer faszinierenden Gruppe. Als vereinte Kraft mit drei unterschiedlichen künstlerischen Persönlichkeiten schaffen sie es immer wieder, ihre Energie in packende Produktionen zu verwandeln.
Mit ihrer Musik gelingt WhoMadeWho der schwierige Spagat zwischen hypnotischen Dancefloor-Momenten und tiefgründiger Emotionalität. Ihr Erfolg basiert nicht zuletzt auf der Fähigkeit, eingängige Hooks zu kreieren, die sich im Gedächtnis festsetzen und nicht mehr loslassen.
The Bottom Line
Die Geschichte wiederholt sich auf faszinierende Weise: Wie bei jedem WhoMadeWho-Album beginnt auch „Kiss & Forget“ zunächst als verhalten leise Enttäuschung. Was anfangs nach geschmeidigem Elektro-Pop klingt, entfaltet jedoch mit jedem Hördurchgang neue Facetten. Mit dem nun vorliegenden Remix-Album schließt sich der Kreis zu einem funkelnden Gesamtkunstwerk.
Die Remixe verleihen den Original-Tracks eine völlig neue Dimension. MAXI MERAKIs Interpretation von „Saturday“ schwebt zwischen verträumter Melancholie und euphorischer Ekstase, während Mind Against & Dyzen bei „Children“ die emotionale Tiefe des Originals in hypnotische Clubsounds übersetzen. Der RÜFÜS DU SOL Remix von „Miracle“ feat. Adriatique und Tripolisms Version von „You Belong To No-One“ erschaffen einen unwiderstehlichen Flow, der den Hörer sanft in höhere Sphären trägt.
Das Artwork des Albums spiegelt diese musikalische Reise perfekt wider: Rosa-farbene, wolkenartige Formen mit surrealen Gesichtszügen schweben vor einem kunstvoll verschwommenen, mehrfarbigen Hintergrund – eine visuelle Metapher für den schwebenden Zustand zwischen Traum und Realität, den die Musik erzeugt.
„Kiss & Forget Remixes“ ist mehr als nur eine Sammlung von Neuinterpretationen. Es ist die perfekte Abrundung eines Albums, das sich erst im Laufe der Zeit vollständig erschließt und mit jedem Remix neue Perspektiven eröffnet. Wie ein Sternbild am nächtlichen Horizont weist es den Weg in neue klangliche Dimensionen – ein zeitloses Werk, das man nicht mehr aus seinem Leben wegdenken möchte.
Die technische Umsetzung der Remixe ist wie schon beim Original-Album etwas enttäuschend: Bei Qobuz, Tidal und Amazon Music Unlimited ist das Album zwar in Hi-res mit 24 Bit/44.1 kHz verfügbar, jedoch leider nur als Stream – als Download ist es in den Download-Stores ausschließlich in CD-Qualität erhältlich. Dennoch vermag die hochwertige Produktion klanglich zu überzeugen.
Rating
Total (max. 5 Stars)
Listen & Buy
Mein Testequipment:
Studio 1:
- 2 x System Audio SA Mantra 50 (front)
- 1 x System Audio SA Mantra 10 AV (center)
- 2 x System Audio SA Legend 5 (Rear)
- 1 x System Audio Saxo 10 (Subwoofer)
- 4 x Onkyo SKH-410 (B) (Dolby Atmos)
- Melco N1A H60 4TB Musikserver
- Cambridge DAC Magic Plus
- Cambridge MXN10 – Streamer, Netzwerkplayer
- Denon AVR-X3600H (Preamp Mode) 4K, Dolby Atmos, Hi-res
- Yamaha MX-A5000 (Power Amp)
- AppleTV 4K (Streaming Client) Dolby Atmos, HDR, Dolby Vision
- Sony X-700 4K UHD Player) Dolby Atmos, HDR, Dolby Vision
- Amazon Cube 4K (Streaming Client) Dolby Atmos (restricted), HDR, Dolby Vision
- Sony KD-55A1 (TV) 4K OLED, HDR, Dolby Vision
Near Field:
- Lautsprecher: 2 x Yamaha NX-N500 (Aktiv, Hi-res)
- DAC: Cambridge DAC Magic Plus
- Kopfhörerverstärker/Vorverstärker: Auralic Taurus
- Melco N1A H60 4TB Musikserver
- Kopfhörer InEar: Shure SE846 mit ALO MMCX Audio Reference 8 Kabel
- Kopfhörer OverEar: Audeze EL-8
- Kopfhörer OverEar: BeyerDynamic DT 880 S (Studio)
- ACER A5 WIN 11 Notebook, audio-optimiert
- J River Media Center 27 mit 24 Bit/192 kHz
- Audirvana Mediencenter mit 32 Bit/192 kHz
- PLEX Amp: max. 24 bit/44.1/96/192 kHz je nach Quellsignal
- Amazon Music Unlimited: Hi-res, Dolby Atmos
- Apple Music: Hi-res, Dolby Atmos
- TIDAL: Hi-res, Dolby Atmos
- Qobuz: Hi-res, Lossless
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